Von der Mittelschule ins Bundesministerium
Barbara Solberger war 2014 TFA Fellow und ist als Referentin für die Steuerung Quereinstieg im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung tätig.
Ein Interview mit TFA Alumna Barbara Solberger
TFA: Liebe Barbara, du warst TFA-Fellow 2012. Warum hast du dich damals entschieden, an dem zweijährigen Social Leadership Programm von TFA teilzunehmen?
BS: Aktuelle Zahlen haben es wieder einmal bestätigt, dass Bildung auch heute noch maßgeblich vererbt wird. Ich gehöre zu jenem Anteil, die es dennoch geschafft haben, eine entsprechende Bildungslaufbahn einzuschlagen. Meine Kindheit war nicht immer einfach und von viel Arbeit und Verantwortung geprägt. Das war für mich eine entscheidende Motivation, am TFA-Programm teilzunehmen, weil ich selbst erlebt habe, welche Möglichkeiten einem mit entsprechender Bildung offen stehen.
TFA: Du warst TFA-Fellow in der Mittelschule. Was waren dort deine größten Herausforderungen und was hast du dabei gelernt?
BS: Ich war 2012 Fellow der ersten Generation und habe auch selbst erfahren, dass Fellows als Quereinsteigende im Schulsystem nicht immer (von Beginn an) willkommen sind. Auch wenn insbesondere im Bildungssystem manche Rollenbilder und auch Grundannahmen sehr starr und unveränderbar wirken, so habe ich erfahren, dass immer (mehr) möglich ist. Vom System lasse ich mich auch heute nicht unterkriegen.
TFA: Worauf warst du als Lehrkraft besonders stolz?
BS: Ich war stolz darauf, meine Direktorin davon überzeugen zu können, dass auch Quereinsteigende wie etwa TFA-Fellows zusammen mit anderen Lehrkräften auf Augenhöhe und in selbem Maße gute Arbeit leisten können.
Zum anderen hat mich die Arbeit mit meinen Schülerinnen und Schülern sehr stolz gemacht. Ein Gespräch mit einer ehemaligen (zugegeben für mich sehr fordernden) Schülerin hat mich einige Jahre später besonders berührt, als sie mir erzählt hat, was sie alles aus unserem Unterricht mitgenommen und gelernt hat.
TFA: Was genau machst du jetzt beruflich?
BS: Ich war 8 Jahre in der Schule, habe u.a. als Bildungsreferentin im Unterrichtsausschuss mitgearbeitet und bin nun seit 2020 im BMBWF tätig. Dort habe ich seither Erfahrung als Schulaufsicht/SQM sowie im Rahmen von "Klasse Job" gesammelt.
TFA: Wärst du denkst du ohne Teach For Austria den selben Weg gegangen, den du jetzt gegangen bist?
BS: Ich war immer offen für Neues und hatte bereits damals mit diversen Projekten zur politischen Bildung einen Fuß in der Tür zum Klassenzimmer. Vielleicht hätte ich auch ohne Teach For Austria das Lehramt nachgeholt. Die Zusammenarbeit mit Teach For Austria hat mich aber wohl noch viel weiter gebracht.
TFA: Inwiefern nutzt du das Netzwerk von Teach For Austria?
BS: Ich habe einige gute Bekannte im TFA Netzwerk, mit denen ich mich regelmäßig austausche, auch sehr gerne bei TFA Events.
TFA: Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Bildungsfairness (weiter) unterstützen und nicht nur verwalten sondern auch gestalten.