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Wir sind im Finale der “MEGA Bildungsshow: 8 Ideen für eine Million”. Wir bitten um eure Stimme, dauert nur ganz kurz und hilft uns und unseren Kids ganz viel! 😉

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Ava – Was wir nicht sehen

Story von Lisa-Maria Sommer, Fellow 2014

Ava war acht, als ihr Vater sie mitten in der Nacht aufweckte und sie gemeinsam mit ihren Eltern und vier Geschwistern aus Afghanistan floh. Mehr als einen kleinen Rucksack pro Person hatten sie nicht dabei als sie die Grenze zum Iran überquerten, Heimat und Familie hinter sich ließen und es weiter bis in die Türkei schafften. Das Ziel war Athen. In einem nächtlichen Fußmarsch überquerte die Familie die griechische Grenze, verbrachte einige Tage in einem Flüchtlingsheim und wurde schließlich nach Athen gebracht. Ava ist vor allem die Müdigkeit, der Hunger, der Polizeikontakt, der Schmutz und die Kakerlaken in den Unterkünften in Erinnerung. Umso dankbarer spricht sie von der ersten Unterkunft in Athen. Die siebenköpfige Familie teilte sich ein Zimmer und hatte wieder einen Ort, den sie „Zuhause” nannte. Ava verbrachte die nächsten drei Jahre in Griechenland. Sie besuchte dort zum ersten Mal in ihrem Leben eine Schule, lernte Griechisch und versuchte ihre Geschichte zu verarbeiten. Sie war am liebsten immer zuhause, hatte wenig Lust, draußen zu sein. Ihr Lieblingsplatz in der Zeit war der Balkon am Dach – der beste Ort zum Nachdenken. Das ist die Geschichte, die Ava mitbrachte, als sie vor zwei Jahren nach Österreich kam und bei mir in der 2. Klasse saß…

Sie war acht, als sie aus Afghanistan floh.

Ihre Klassenkolleg*innen sind aus Ägypten, der Türkei, Bosnien, Rumänien, Albanien, Nigeria, Afghanistan und von den Philippinen. Deutsch hat niemand als Muttersprache, aber das andere Mädchen aus Afghanistan freut sich, dass sie mit Ava Farsi sprechen kann. Ava fühlt sich wohl in ihrem neuen Umfeld und lernt schnell. Ich kann sie für meine Unverbindliche Übung gewinnen, die das Ziel hat, Ideen der Schüler*innen als Projekte umzusetzen. Sie schreibt aktiv für die Schülerzeitung, führt Interviews und erarbeitet selbstständig neue Ideen. Mit gestärktem Selbstbewusstsein traut sie sich nach einigen Monaten auch alleine vor Schüler*innen und Erwachsenen Projekte zu präsentieren. Heute gehört Ava zu den interessiertesten Schüler*innen der ganzen Klasse. Sie ist ein absolutes Sprachentalent. Ihr Deutsch ist besser als das von den meisten ihrer Klassenkolleg*innen, ich bin mir sicher, dass sie in spätestens zwei Jahren akzentfrei sprechen wird. Nur in Mathematik braucht sie noch mehr Unterstützung, die ich ihr gerne gebe. Sie hat Mathematik erst in der Schule, seitdem sie in Österreich ist, ist fasziniert vom Arbeiten mit Zahlen, braucht aber noch etwas Zeit, um einige Wissenslücken zu schließen. Ava ist für mich eine ganz besondere Schülerin. Sie sticht mit ihrer positiven Ausstrahlung und Haltung heraus, setzt sich hohe Ziele und lässt sich keine Steine in den Weg legen. Nach Abschluss der Mittelschule will sie es an eine weiterführende Schule schaffen, um Matura zu machen und danach Kinderärztin zu werden. Ihr nächstes Ziel ist es, in das Start!- Stipendium für engagierte Schüler*innen mit Migrationshintergrund zu kommen. Ich bin mir sicher, Ava wird ihren Weg machen!

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