Geschichten, die bleiben – Der Vorlesetag im TFA Office
Zum österreichischen Vorlesetag am 28. März 2025 verwandelte sich unser Office in einen Geschichtenraum: Zwei Kindergartengruppen verbrachten je einen kreativen und lebendigen Vormittag bei uns – ein unvergessliches Erlebnis für Groß und Klein.

Anlässlich des österreichischen Vorlesetags am 28. März wurde unser Büro zweimal zum Geschichtenraum: An einem Vormittag waren 23 Kinder des Nikolausstiftungs-Kindergartens Katharina von Siena, begleitet von ihrem Pädagog:innenteam und unserer Fellow Krasimira bei uns zu Gast im Office. An einem zweiten Vormittag besuchten uns zwölf Kinder im letzten Kindergartenjahr des Kinderfreunde Kindergartens Forsthausgassse, mit unserer Fellow Anna und ihrer Kollegin.
Gemeinsam feierten die Kindergruppen mit uns den Vorlesetag. Zwei Stunden lang wurde gelesen, gestaunt, kreativ gestaltet und erzählt. Für uns alle war klar: Dieser Tag wird uns noch lange in Erinnerung bleiben!
Ein Vormittag voller Geschichten, Kreativität und Neugier
Gleich zu Beginn begrüßte unsere Handpuppe “Maus” die Kinder und führte sie charmant durchs Programm. Nach einem kurzen Ankommen und einer Bewegungsgeschichte, startete das Bilderbuchkino mit Popcorn – ein echtes Highlight.
„Kann die Maus auch zu meinem Geburtstag kommen und so ein Kino vorlesen?“, fragte ein Kind mit leuchtenden Augen – und brachte damit die Begeisterung für den Auftakt des Tages wunderbar auf den Punkt.
Danach folgte eine Snackpause mit Obst und Gemüse – Kraft tanken war angesagt! Anschließend ging es weiter mit einem liebevoll gestalteten Stationenbetrieb in Kleingruppen. An verschiedenen Stationen wurden Geschichten lebendig:
Bücher, wie „Der Grüffelo“, „Prinzessin Pfiffigunde“ und „Uhuwe liest vor“ und „Frederick“ (als Kamishibai Erzähltheater - bei dem Bilder in einem kleinen Bühnenrahmen aus Holz gezeigt und lebendig erzählt werden), wurden von Teach For Austria Staffer:innen vorgelesen.
An anderen Stationen wurden kreative Lesezeichen hergestellt, die Glaswände unseres Meetingraums bunt bemalt und mit Duplo gebaut. Mit dabei: der Stationenpass, der für jede abgeschlossene Aktivität einen Stempel brachte – ein Riesenerfolg!
Zum Abschluss überreichten wir das mehrsprachige Bilderbuch „Das bin ich, ich zeig es dir.“ – eine Erinnerung zum Mitnehmen für die Kindergartengruppe.
„Ich will morgen wieder herkommen und noch mehr Geschichten hören und Popcorn essen - das war cool!“, sagte ein Kind zum Abschied – und brachte damit auf den Punkt, was der Tag bewirkt hat.
„Ich fand es toll, dass die Kinder so aufmerksam zugehört haben – das zeigt, wie groß ihr Interesse ist, wenn man ihnen die richtigen Impulse gibt“
Geschichten, die verbinden
Was bleibt? Für uns war der Vormittag ein wunderbares Beispiel dafür, wie Lernen und Bildungsfairness schon im frühen Alter beginnen. Der Zugang zu Geschichten, Sprache und liebevoller Interaktion ist kein Extra – er ist essenziell. Denn wer früh gesehen, gehört und gefördert wird, geht gestärkt durchs Bildungssystem.
Danke an alle Beteiligten – besonders an unsere jungen Gäste, die Teams der Kindergärtens, an unsere Fellows Krasimira und Anna und an alle TfA Kolleg:innen, die mit Herz und tatkräftiger Unterstützung diesen Tag möglich gemacht haben.
Warum wir den Vorlesetag eigentlich feiern?
Vorlesen ist nicht nur eine tolle Aktivität, sondern auch ein wirkungsvoller Beitrag zur Frühförderung und zur Förderung der Bildungsfairness. Besonders für Kinder aus sozial herausfordernden Verhältnissen ist der frühe Zugang zu Sprache, Geschichten und Büchern entscheidend.
Studien belegen: Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, entwickeln ein besseres Sprachverständnis, mehr Empathie und stärkere Basiskompetenzen für ihren späteren Bildungsweg. Frühkindliche Leseförderung stärkt die kognitive, sprachliche und soziale Entwicklung – und kann einem späteren Bildungsrückstand vorbeugen (Bus et al., 1995; Hart & Risley, 2003). Vorlesen fördert zudem die Bindung, Aufmerksamkeitsspanne und Vorstellungskraft – zentrale Fähigkeiten für einen erfolgreichen Bildungsweg (Rosebrock & Nix, 2017).
Mit unserem Vorlesetag wollten wir genau das erreichen: Neugier wecken, Freude am Entdecken fördern und zusätzliche kindgerechte Berührungspunkte mit der Welt der Bücher schaffen – für eine Zukunft, in der alle Kinder die gleichen Chancen auf Bildung und Entfaltung haben.
„Kinder, die früh Zugang zu Geschichten erhalten, haben bessere Startbedingungen. Genau deshalb ist Vorlesen so wichtig. Ich verwende gerne Bilderbücher in den unterschiedlichen Erstsprachen der Kinder, oder lasse mir einzelne Sätze von ihnen übersetzen. Das lieben sie!“
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— März 2025
Literaturhinweise
- Bus, A. G., van IJzendoorn, M. H., & Pellegrini, A. D. (1995). Joint book reading makes for success in learning to read: A meta-analysis on intergenerational transmission of literacy. Review of Educational Research, 65(1), 1–21.
- Hart, B., & Risley, T. R. (2003). The early catastrophe: The 30 million word gap by age 3. American Educator, 27(1), 4–9.
- Rosebrock, C., & Nix, D. (2017). Grundlagen der Lesedidaktik und der Leseförderung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.