OECD-Bericht bestätigt: In Österreich entscheidet Herkunft noch immer über Bildungserfolg

Der OECD-Bericht "Bildung auf einen Blick 2025" zeigt große Unterschiede in den Bildungschancen von Kindern in Österreich. Teach For Austria wirkt dort, wo Übergänge über Zukunft entscheiden – damit jedes Kind seinen eigenen Weg gehen kann.

Herkunft prägt den Bildungsweg
 

Die Zahlen sprechen für sich: Während rund 70 % der Kinder von Akademiker:innen den Weg an die Universität schaffen, gelingt das nur etwa einem Viertel (26 %) der Jugendlichen, deren Eltern höchstens die Pflichtschule abgeschlossen haben (S. 57). Für uns ist das keine abstrakte Statistik, sondern tägliche Realität in den Klassenzimmern: Kinder bringen enormes Potenzial mit, TFA Fellows und Alumni legen besonderes Augenmerk darauf, dieses zu fördern. 

Grundkompetenzen als Schlüssel
 

Noch deutlicher wird es bei den Basiskompetenzen. 71 % der jungen Erwachsenen ohne höheren Schulabschluss erreichen lediglich das niedrigste Niveau in Lesen und Schreiben – im OECD-Schnitt sind es 61 % (S. 43). Dazu kommt: Insgesamt haben in Österreich 31 % der Erwachsenen Schwierigkeiten, längere Texte zu verstehen, zum Beispiel die AGB ihres Handyvertrags. – mehr als im OECD-Schnitt (27 %). Diese Fakten zeigen, wie entscheidend eine frühe Förderung ist. Wer schon in dieser Phase den Anschluss verliert, dem bleiben viele Türen verschlossen. Unsere Fellows erleben das hautnah und arbeiten jeden Tag daran, dass Kinder diese Hürden überwinden können.

Der OECD-Bericht "Bildung auf einen Blick 2025" bietet jedes Jahr einen umfassenden internationalen Vergleich von Bildungssystemen. Er zeigt zentrale Trends, Daten und Herausforderungen – von frühkindlicher Bildung bis hin zu Ausbildung und Hochschulen. Für Österreich besonders relevant: Der Bericht macht deutlich, wie stark Bildungschancen weiterhin von sozialer Herkunft geprägt sind und welche Rolle Übergänge im Schulsystem für den weiteren Bildungsweg spielen.

„Der OECD-Bericht bestätigt, wie entscheidend unsere Arbeit ist.“

Severin Broucek, GF von TFA

Fellows machen den Unterschied
 

„Unsere Fellows zeigen Tag für Tag, was möglich ist: Sie schaffen Vertrauen, machen Mut und holen das Potenzial aus Kindern heraus, das oft unsichtbar bleibt. Der OECD-Bericht bestätigt, wie entscheidend diese Arbeit ist – denn echte Bildungsfairness entsteht dort, wo Kinder erleben, dass jemand an sie glaubt.“ sagt Severin Broucek, GF von TFA. 

Chancenfairness startet im Kindergarten

TFA als Katalysator für Veränderungen im Bildungssystem
 

Auch OECD-Experte Andreas Schleicher betonte im März 2025, dass Teach For Austria ein Katalysator für Veränderungen im Bildungssystem ist. 

Andreas Schleicher spricht auf der Teach For All Europe Konferenz im März in Wien über die Rolle von TFA im heimischen Bildungssystem.

Schulabbrüche mit Folgen
 

Laut Bericht verlassen rund 10 % der jungen Erwachsenen die Schule ohne Abschluss der Sekundarstufe II – also ohne Lehre oder Matura (S. 204). Für diese Jugendlichen bedeutet das oft: eingeschränkte Chancen im Berufsleben und ein doppelt so hohes Risiko für Arbeitslosigkeit. Genau an diesen Übergängen begleiten unsere Fellows Kinder und Jugendliche – damit ein Abbruch nicht das Ende bedeutet, sondern ein neuer Weg gefunden werden kann.

Lehrermangel als Herausforderung
 

Hinzu kommt der Lehrermangel, den die OECD als eine der größten Herausforderungen beschreibt: In Österreich verlassen jährlich 6,2 % der Lehrer:innen den Beruf – fast jede:r zweite davon nicht wegen Pensionierung, sondern weil sie oder er aufgibt. Besonders alarmierend: 58 % dieser Resignationen erfolgen in den ersten fünf Berufsjahren, weit über dem OECD-Schnitt von 38 %. Genau in diesem Umfeld braucht es Menschen, die Verantwortung übernehmen und Kinder begleiten.

„Mein Blick in die Zukunft ist klar: Österreich kann zu einem Land werden, in dem Herkunft nicht mehr über Bildungserfolg entscheidet.“

Walter Emberger, Gründer von TFA

Vision für die Zukunft
 

„Als wir Teach For Austria vor über zehn Jahren gegründet haben, wussten wir: Es braucht engagierte Menschen, die Kinder genau dort unterstützen, wo Chancen oft enden. Der OECD-Bericht macht sichtbar, dass noch immer zu viele Jugendliche keinen Schulabschluss machen oder grundlegende Fähigkeiten nicht ausreichend entwickeln können. Unsere Erfahrung zeigt aber: Wenn Kinder erleben, dass jemand an sie glaubt und sie fördert, verändern sich Lebenswege. Mein Blick in die Zukunft ist klar: Österreich kann zu einem Land werden, in dem Herkunft nicht mehr über Bildungserfolg entscheidet.“ sagt Walter Emberger, Gründer von TFA

Investitionen dorthin bringen wo es am meisten bewirkt. In den Kindergarten.

All-in für Bildungsfairness
 

Unsere Erfahrung zeigt: Bildungswege müssen nicht von der Herkunft abhängen. Mit dem Social Leadership Programm bringen wir engagierte Fellows in Kindergärten und Schulen, wo sie Verantwortung übernehmen, Mut machen und Perspektiven eröffnen. Gemeinsam mit unseren Alumni und Partner:innen schaffen wir eine starke Gemeinschaft für Bildungsfairness.

—  September 2025
 

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