TFA Alumna und Immunologin Christina Zink ist HR Managerin bei Saint-Gobain Austria

Christina Zink hat einen PhD in Immunologie und war TFA Fellow 2013. Sie hat in acht verschiedenen Klassen Physik, Chemie und Biologie unterrichtet. Im Interview mit Teach For Austria spricht sie über ihre Erfolge und Herausforderungen als Lehrkraft an einer Mittelschule in Simmering. 

TFA: Liebe Christina, du warst TFA-Fellow 2013. Warum hast du dich damals entschieden, an dem zweijährigen Social Leadership Programm von TFA teilzunehmen?
 

Ich wollte damals bewusst etwas Sinnvolles tun und dort ansetzen, wo Veränderung wirklich etwas bewirkt – bei Kindern und Jugendlichen.
Für mich ist Bildung der Schlüssel zu einem guten Leben, und es hat mich gestört, dass dieser Schlüssel nicht allen gleichermaßen offensteht.
Teach For Austria war für mich die Chance, aktiv zur Chancengerechtigkeit beizutragen und gleichzeitig selbst zu wachsen.

Was genau hast du davor gemacht?
 

Nach meinem PhD in Immunologie habe ich bei Baxter (heute Takeda) in einem Biosicherheitslabor der Klasse 3 gearbeitet. Dort habe ich die Zusammensetzung von Immunglobulin-Produkten erforscht – eine Arbeit, die vor allem für Menschen mit primärer Immundefizienz von großer Bedeutung ist.

Zur Person

Christina Zink ist promovierte Naturwissenschaftlerin und war TFA Fellow 2013. Sie arbeitet aktuell als HR Managerin bei Saint-Gobain Austria. Dort ist sie verantwortlich für die Einstellung und Weiterentwicklung von MitarbeiterInnen an vier Standorten in der Steiermark, Niederösterreich und Wien. Nach ihrer Zeit als Fellow hat sie außerdem einen Alumni Verein mit aufgebaut

"Für mich ist Bildung der Schlüssel zu einem guten Leben, und es hat mich gestört, dass dieser Schlüssel nicht allen gleichermaßen offensteht."

Christina Zink, TFA Alumna

Du warst dann TFA-Fellow in der Mittelschule. Was waren dort deine größten Herausforderungen und was hast du dabei gelernt?
 

Als TFA-Fellow habe ich in acht verschiedenen Klassen Physik, Chemie und Biologie unterrichtet – und hatte damit plötzlich Verantwortung für rund 200 junge Menschen. Das war herausfordernd, vor allem weil jede Klasse anders funktioniert: In manchen war sofort ein guter Draht da, in anderen musste ich mir den Respekt erst hart erarbeiten.
Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, zu verstehen, wie mein Gegenüber tickt, und mich flexibel darauf einzustellen – manchmal sogar von Stunde zu Stunde neu.
 

"Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, zu verstehen, wie mein Gegenüber tickt, und mich flexibel darauf einzustellen – manchmal sogar von Stunde zu Stunde neu."

Christina Zink, TFA Alumna

Worauf warst du als Lehrkraft besonders stolz? Erzähle uns gerne Erfolgsgeschichten von deinen Schüler:innen? Wie hatte dein Wirken Impact?
 

Es gibt ein paar Geschichten, auf die ich heute noch richtig stolz bin. Zwei meiner Schülerinnen haben später die HTL für Chemie abgeschlossen, eine andere eine Lehre zur pharmazeutisch-kaufmännischen Assistentin – Berufe, die sie vorher gar nicht auf dem Radar hatten.
Besonders berührt hat mich auch Amina, die bei mir das Radfahren gelernt hat – etwas, das in ihrer Heimatstadt Kabul undenkbar war. Für sie hat sich dadurch eine ganz neue Welt geöffnet. Solche Momente zeigen mir, welche Türen durch Bildung aufgehen können – und wie wichtig es ist, an junge Menschen zu glauben.
 

Was genau machst du jetzt beruflich?


Aktuell bin ich HR Managerin bei Saint-Gobain Austria. Zusätzlich arbeite ich als eingetragene Business Coach sowie Lebens- und Sozialberaterin – beides ergänzt meine Arbeit im HR-Bereich auf sehr wertvolle Weise.

 

Wärst du denkst du ohne Teach For Austria den selben Weg gegangen, den du danach gegangen bist?
 

Niemals. Teach For Austria hat auch mir ganz neue Wege und Potenziale aufgezeigt, die ich vorher nicht gesehen hätte. Ich glaube fast, ich bin in der Zeit mehr gewachsen als meine Schüler:innen. Es war ein echter Wendepunkt für mich – persönlich wie beruflich.

Christina Zink in ihrer Zeit als Fellow

Inwiefern profitierst du von dem Social Leadership Programm in deinem heutigen beruflichen Alltag?
 

Ich profitiere tagtäglich davon. Heute arbeite ich mit Erwachsenen, die sich weiterentwickeln wollen – in Seminaren, Coachings oder Trainings.
Das, was ich bei Teach For Austria gelernt habe – Gruppen zu managen, Inhalte nachhaltig und ansprechend zu vermitteln, Didaktik lebendig zu gestalten – das begleitet mich bis heute.
Und ganz ehrlich: Wenn man eine Klasse voller pubertierender Jugendlicher im Griff hat, ist eine Gruppe motivierter Erwachsener ein Kinderspiel. 
 

Wie nutzt du das Netzwerk von Teach For Austria? Was ist das besondere an der TFA Community?
 

Wer bei Teach For Austria ist oder war, hat ein anspruchsvolles Auswahlverfahren durchlaufen – das zeigt mir, dass im Netzwerk Menschen mit hohem Niveau, Engagement und Haltung sind.
Was uns alle verbindet, ist die starke gemeinsame Mission: Bildungsgerechtigkeit. Das Thema bewegt mich bis heute – und es ist schön zu wissen, dass ich das mit so vielen teilen darf.
Ich fühle mich der TFA-Community bis heute sehr verbunden – weil uns nicht nur Erfahrungen, sondern Werte verbinden.
 

"Wenn man eine Klasse voller pubertierender Jugendlicher im Griff hat, ist eine Gruppe motivierter Erwachsener ein Kinderspiel."

Christina Zink, TFA Alumna

Was sind deine Pläne für die Zukunft?


In den nächsten Jahren möchte ich mit meinen Herzensthemen selbstständig arbeiten – und dabei Menschen begleiten, ihr volles Potenzial zu entfalten. Das ist das, was mich wirklich begeistert und antreibt.

Was würdest du einer Person raten, die gerade mit dem Gedanken spielt, zwei Jahre das Social Leadership Programm von Teach For Austria zu machen?
 

Einfach machen. Könnte gut werden.

"Ich fühle mich der TFA-Community bis heute sehr verbunden – weil uns nicht nur Erfahrungen, sondern Werte verbinden."

Christina Zink, TFA Alumna

Oktober 2025

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