Programmleiterin Klara Landrichinger über ihre Vision für eine gerechte Bildung und die transformative Kraft von Teach For Austria

Im Interview spricht Klara, Programmleiterin für Elementarbildung bei Teach For Austria, über ihre Leidenschaft für Bildungsarbeit und die erstaunlichen Entwicklungen, die sie bei den Fellows erlebt. Mit 5 Jahren Erfahrung in der Elementarpädagogik und einer fundierten Ausbildung im Bereich Coaching und Sozialpädagogik, begleitet sie leidenschaftlich die Veränderung im Bildungswesen. Sie teilt ihre Perspektive zur Bildungsfairness und erklärt, warum das Social Leadership Programm eine einmalige Chance für alle ist, die an einer besseren Zukunft für Kinder mitwirken möchten. Hier erfahren wir, wie kleine, aber bedeutende Momente den Unterschied für Kinder und ihre Familien machen und warum eine Veränderung in der frühen Bildung der Schlüssel für eine gerechte Gesellschaft ist.

TFA: Liebe Klara, warum leitest Du das Training, Coaching & Programmentwicklung Team für Elementarbildung bei Teach For Austria?


KL: Als Trainerin bei Teach For Austria zu arbeiten, vereint vieles, was mir wichtig ist: Eine starke, gesellschaftlich relevante Vision, die Arbeit im Umfeld der (Elementar-)pädagogik und die Möglichkeit hochambitionierte Menschen zu beim Gestalten von fairen Zukunftschancen für Kinder zu begleiten.

Was mich dabei besonders motiviert? Das Umfeld bei Teach For Austria gibt mir immer wieder das Gefühl: Ja, das geht! Veränderung im Kleinen, aber auch Großen ist möglich! Ich bin Teil eines Teams, das anpackt, Ideen umsetzt und gemeinsam mit den Fellows in Kindergärten und Schulen nachhaltig etwas bewegen kann. Diese Energie und dieser Gestaltungswille treiben mich tagtäglich an und inspirieren mich!

Zur Person

Klara Landrichinger ist Elementarpädagogin und Früherzieherin mit 5 Jahren Berufserfahrung, absolvierte ein Studium der Bildungswissenschaft und Sozialpädagogik (Elementarpädagogik & Erwachsenenbildung), und den Diplomlehrgang "Potenzialfokussiertes Coaching". Seit 2020 ist sie bei Teach For Austria als Trainerin tätig, seit 2023 ist sie Programmleitung für Elementarbildung

Welche persönlichen Entwicklungen bei den Fellows seht Ihr am meisten während der zwei Jahre?
 

Gegen Ende der zwei Jahre reflektieren und resümieren wir mit den Fellows in verschiedenen Formaten ihre Entwicklung auf ihrer Leadership-Journey mit Teach For Austria - einer der wohl schönsten Momente als Trainerin. Dabei wird immer wieder deutlich, wie sehr sie gewachsen sind – sowohl persönlich als auch professionell. Die Liste an transferable skills, die sie über die zwei Jahre entwickeln, ist meist beeindruckend lang. 

Diese transferable skills sind vermutlich bei allen TFA Fellows vertreten:

  • Reflexionsfähigkeit & Lösungsorientierung als Führungspersönlichkeit –  Um in der der (Elementar-)Bildung schnell wirksam zu sein, müssen Fellows sehr schnell lernen, sich selbst und ihre Wirkung auf andere besser einzuschätzen, mit Herausforderungen lösungsorientiert umzugehen, in komplexen Situationen Verantwortung zu übernehmen und sich nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Die Arbeit im Bildungssystem - besonders auch in elementarpädagogischen Einrichtungen - braucht enorme Flexibilität und eine Haltung, die geprägt ist von hoher Reflexionsfähigkeit und auch Mut zur Veränderung. Nach zwei Jahren tagtäglichem "Training" zeigt sich, welche enormen Sprünge Fellows in diesen Bereichen machen.
     
  • Fachlich-methodische Kompetenz – "Teaching as a Performance Profession"
    Bei Teach For Austria sind wir überzeugt: Gute Bildungsarbeit und pädagogische Qualität fällt nicht vom Himmel – sie muss trainiert werden. Deshalb wachsen die Fellows in den zwei Jahren nicht nur fachlich, sondern auch methodisch enorm. Sie entwickeln sich zu exzellenten Fachkräften, die weit mehr tun als Grundkompetenzen für einen erfolgreichen Start in die Schule zu vermitteln. Sie gestalten Lernräume, in denen Kinder sich entfalten und ihr Potenzial voll ausschöpfen können.

"Die Arbeit im Bildungssystem - besonders auch in elementarpädagogischen Einrichtungen - braucht enorme Flexibilität und eine Haltung, die geprägt ist von hoher Reflexionsfähigkeit und auch Mut zur Veränderung."

Klara Landrichinger, Programmleitung Elementarbildung bei TFA

Welche Erfolgsgeschichten von Fellow und Kindern teilt Ihr am liebsten?
 

Für mich sind es oft die kleinen Momente, die den größten Unterschied machen – die vielen Gedanken, die Fellows in ihre Förderbemühungen stecken, und die Momente an denen Fellows erzählen, dass ein Kind plötzlich Vertrauen fasst oder wenn Kinder zum ersten mal merken: Ich kann das wirklich! 

Gerade in der Elementarbildung sind diese Momente besonders wertvoll. Es sind die Geschichten von Kindern, die mit der Unterstützung einer Fellow ihre ersten Worte auf Deutsch sprechen, ihre Gefühle benennen und erste Konflikte selbst lösen. Es sind aber auch die Geschichten von Familien, die durch die Fellows eine neue Perspektive auf die Stärken und Potenziale ihrer Kinder gewinnen – wenn Eltern erkennen, was ihr Kind kann, worin es stark ist und wie es die Welt auf seine eigene Weise entdeckt. Dieser Blick auf die Fähigkeiten ihrer Kinder stärkt nicht nur das Kind selbst, sondern oft die gesamte Familie.

"Was ich mir wünsche? Dass wir endlich unsere Kinder und Jugendlichen sowie ihre Lern- und Bildungsbedürfnisse in den Mittelpunkt unseres Interesses stellen."

Klara Landrichinger, Programmleitung Elementarbildung bei TFA

Was sind Deine Wünsche für die Zukunft bzgl. Bildungsfairness?
 

Was ich mir wünsche? Dass wir endlich unsere Kinder und Jugendlichen sowie ihre Lern- und Bildungsbedürfnisse in den Mittelpunkt unseres Interesses stellen. Denn wenn das passiert, bleibt echte Veränderung nicht aus! Bildungsräume, Fachkraft-Kind-Relationen und multiprofessionelle Teams müssen gerade dort gestärkt werden, wo Kinder und Jugendliche nicht die besten Startvoraussetzungen haben. Denn Bildungsfairness bedeutet nicht nur gleiche Chancen, sondern gezielte Förderung genau dort, wo sie am meisten gebraucht wird. 

Besonders in der frühen Bildung liegt eine enorme Chance, Bildungsfairness nachhaltig zu verankern. Hier werden die Grundsteine gelegt – für Sprachentwicklung, soziale Kompetenzen, Selbstvertrauen und den Glauben daran, lernen zu können. Es braucht eine gesellschaftliche und politische Priorisierung dieser entscheidenden Lebensphase und der elementarpädagogischen Einrichtungen, um sicherzustellen, dass jedes Kind – unabhängig von seiner Herkunft – die besten Startchancen bekommt!

Warum empfiehlst Du Interessent:innen, sich für das Social Leadership Programm zu bewerben?
 

Es ist ein Sprung ins eiskalte Wasser – aber einer, der sich lohnt!

Unser Programm bietet die Chance, Lebenswege von Kindern hautnah zu begleiten und unsere Zukunft aktiv mitzugestalten. Gleichzeitig bedeutet es, die eigene Perspektive radikal zu erweitern: Raus aus der eigenen Bubble, rein in neue Lebensrealitäten! Wer sich auf diese Herausforderung einlässt, wächst nicht nur als Pädagog:in, sondern vor allem als Führungspersönlichkeit.

"Wer sich auf diese Herausforderung einlässt, wächst nicht nur als Pädagog:in, sondern vor allem als Führungspersönlichkeit."

Klara Landrichinger, Programmleitung Elementarbildung bei TFA
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