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Proud School

– Warum Schule ein Ort sein sollte, wo jede*r stolz auf die eigene Identität sein kann

Ein Beitrag von Silvana Lobin

 

Letzte Woche begann der Pride Month – der Monat, in dem auf der ganzen Welt Zeichen für gender- und sexuelle Vielfalt gesetzt werden. Der Begriff „Pride“ zielt dabei darauf ab, dass die verschiedenen LGBTIQ* Identitäten nicht nur toleriert, sondern mit Stolz gefeiert werden. Während für viele Fellows diese Einstellung selbstverständlich ist, treffen sie innerhalb des Bildungssystems und spezifisch innerhalb der Teach for Austria Zielschulen auf eine gänzlich andere Kultur. Um hier nachhaltig Veränderung zu bewirken, setzen einige Fellows mit der Unterstützung von Teach For Austria und der hil-foundation einen Schwerpunkt, um an ihren Schulen langfristig einen Kulturwandel zu bewirken.

Schule als Ort der Entfaltung

Während der Lockdowns im vergangenen Jahr hat sich die Bedeutung der Schule als Ort der Identitätsfindung nochmals deutlich gezeigt. Für Kinder und Jugendliche bietet Schule die Möglichkeit, in einem geschützten Rahmen ihre eigene Identität kennen zu lernen. Besonders für Kinder und Jugendliche, die in ihrem sozialen Umfeld ihre eigene Identität vielleicht nicht vollständig zeigen können, kann die Schule ein Ort der Freiheit sein. Die jungen Menschen lernen, zu sich selbst zu stehen, mit anderen Menschen verschiedener Identitäten zu koexistieren und zu einer starken (Klassen)gemeinschaft zusammenzuwachsen.

„No-homo“

Damit diese Entfaltung stattfinden kann, müssen sich Kinder und Jugendliche sicher fühlen. Gerade das ist bei queeren Jugendlichen oft nicht der Fall. Homophobie und konservative geschlechtliche Rollenbilder sind Teil des Schulalltags. Den Schüler*innen fehlt es dabei oft an Sensibilität – sie verstehen nicht, warum „schwul“ nicht als Schimpfwort verwendet werden soll, wenn es doch nur als Spaß gemeint ist. Oder warum Wäschewaschen nicht Frauensache ist, wenn das doch zu Hause nur die Mama macht. Und unsere Gesellschaft vermittelt ihnen immer noch, dass coole Männer einander als Zeichen der Zuneigung bestenfalls auf die Schulter klopfen – und so begleiten sie jede körperliche Nähe mit einem „no homo“ – nur um ja allen klar zu machen, dass die beiläufige Berührung nicht bedeutet, dass sie schwul sind.

Es fehlt an Sensibilität, wie viel Raum man selbst einnimmt –die Mädchen verziehen sich jede Pause aufs Klo, während die Jungs die ganze Klasse einnehmen, und niemand spricht das an. Manche Lehrpersonen sind überfordert und wissen nicht, wie auf die einzelnen Situationen eingehen. Denjenigen, die darauf eingehen fehlt neben Wissensvermittlung, Beziehungsarbeit, Admin-Kram oft die Zeit – denn Vorurteile verschwinden nicht nach einem kurzen Gespräch. Um sie zu bekämpfen, braucht es Zeit und kontinuierliche Interventionen auf verschiedensten Ebenen.

Viele Hebel

Um einen offenen Umgang mit Diversität an den Schulen weiter zu fördern, haben Fellows und Teach For Austria gemeinsam das Projekt „Proud School“ ins Leben gerufen. Ziel ist, eine Schulkultur zu entwickeln, in der sich Jugendliche unterschiedlicher (queere) Identitäten sicher und wertgeschätzt fühlen. Unterstützt wird das Projekt von der hil -foundation.

Was wir entdeckt haben: auch wenn jede Schule anders ist und die Zeit knapp, so gibt es immer eine Vielzahl von Hebeln, die Menschen je nach Situation ein paar Millimeter oder auch mal eine Meile weit bewegen kann. Die Schulbibliothek um queere Literatur erweitern, vor der Schule die Regenbogenfahne zu hissen oder auch einfach mal ein Mathe-Beispiel, in dem Abdul zwei Väter hat.

Sich die Zeit nehmen, zu erklären warum „schwul“ als Schimpfwort eben doch nicht so lustig ist – oder gemeinsam eine Anleitung zum Wäsche waschen aufzuschreiben, um zu zeigen, dass das jeder kann.

 

Ich bin gut, so wie ich bin – nicht nur in der Schule sondern überall

 

Wie wertvoll diese Arbeit ist, zeigt auch die Reaktion der Schüler*innen. Die meisten nehmen die Gedankenanstöße positiv auf, zeigen Interesse und Offenheit. Sie spüren, dass das Klima, das dadurch entsteht, ihnen allen zu Gute kommt.

Denn wer sich aktiv mit der eigenen Identität auseinandersetzt und diese in einem safe space ausleben kann, wird darin bestärkt, auch in schwierigen Situationen Respekt und Wertschätzung einzufordern. Gleichzeitig fördert die Auseinandersetzung mit verschiedenen Identitäten und Lebenswelten Empathie – Schüler*innen lernen, sich in andere hineinzuversetzen, ihre Bedürfnisse zu verstehen und ihre Grenzen zu respektieren. Und wer selbst erfährt, wie schön es ist, in der eigenen Identität respektiert zu werden, wird vermehrt dafür eintreten, dass auch andere sich so fühlen können.

Die Werte und Kompetenzen, die Kinder dadurch erlernen – Empathie, Integrität und Zivilcourage – werden sie weit über ihre Schullaufbahn begleiten und sie befähigen, die Welt um sich herum mutig zu gestalten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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